Gesammelte Lyrik
Heute Nacht
Während Du mit der SonneInanna Grenzmüller
in der Dunkelheit versinkst,
habe ich von meinen Zügeln
mich losgerissen.
Während der Mond Dich
in süßes Schlummern schaukelt,
bin ich aus den Trümmern
meiner Festung emporgestiegen.
Denn heute Nacht werde ich
mich zu Dir stehlen,
um in Deinem wehrlosen Leibe
mich zu betten.
Im Sturme werde ich
mich zu Dir schleichen,
um mit meinen brennenden Küssen
in Dich einzuströmen.
Weil ich weiß, dass auch Deine schreiende Seele
nach der meinen dürstet,
tränke ich Deine tiefblauen Träume
in mein schäumendes Blut,
flüster' ich Dir wild
meine ungezähmten Feuerlieder,
umschlingen meine sengenden Sehnsüchte
Dein unberührtes Innerstes.
Und wenn Du dann
mit dem goldenen Horizont wiederauferstehst,
wird es sein
als ob nichts geschah.
Und dennoch wirst Du
Dich nicht mehr entsinnen,
wer Du einst warst.